Das Verfahren für den Kauf eines Hauses in Portugal kann sehr komplex sein. Deshalb ist es für Hauskäufer wichtig, sich über alle Schritte und Fristen im Klaren zu sein, die damit verbunden sind. Die Suche nach einer Immobilie, die den Anforderungen und der Preisspanne des Käufers entspricht, ist der erste Schritt im Kaufprozess.
Der Reservierungsvertrag:
Der nächste Schritt nach der Suche nach der gewünschten Immobilie ist die Unterzeichnung eines Reservierungsvertrags und die Zahlung einer Reservierungsgebühr. Diese Gebühr, die an den Verkäufer oder dessen Makler gezahlt wird, beträgt in der Regel etwa 5-10.000 €. Mit der Reservierungsgebühr sichert sich der Käufer den Kauf der Immobilie und nimmt sie für eine bestimmte Zeit, in der Regel zwischen 14 und 30 Tagen, vom Markt. In dieser Zeit sollte der Käufer eine Due-Diligence-Prüfung durchführen, einen Besichtigungstermin vereinbaren und gegebenenfalls eine Finanzierung beschaffen.
Versprechender Vertrag:
Normalerweise unterzeichnen Käufer und Verkäufer innerhalb der 30-tägigen Reservierungsfrist einen Kaufvertrag (contrato-promessa de compra e venda), sobald die Reservierungsgebühr bezahlt ist. In diesem Vertrag werden der Kaufpreis, der Zahlungsplan und alle anderen Bedingungen und Eventualitäten festgelegt. Zu diesem Zeitpunkt muss der Käufer häufig eine Anzahlung von 10-30 % des Kaufpreises leisten. Die Bedingungen des Kaufvertrags, der eine rechtsverbindliche Vereinbarung zwischen Käufer und Verkäufer darstellt, sind im Kaufvertrag festgehalten.
Die Bedingungen des Kaufvertrags können ausgehandelt werden, weshalb der Käufer das Dokument vor der Unterzeichnung sorgfältig lesen sollte. Wenn der Käufer die portugiesische Sprache nicht gut beherrscht, kann er einen Anwalt oder Übersetzer hinzuziehen, der ihm bei diesem Prozess hilft.
Bedenkzeit:
Der Käufer hat nach der Unterzeichnung des Kaufvertrags eine Bedenkzeit von 14 Tagen, innerhalb derer er den Vertrag ohne Gebühren widerrufen kann. Diese Frist soll den Käufern die Möglichkeit geben, die Vertragsbedingungen genau zu prüfen und sicherzustellen, dass sie verantwortungsbewusst handeln. Entscheidet sich der Käufer nach Ablauf der Bedenkzeit für den Abschluss des Geschäfts, gelten die Bestimmungen des Kaufvertrags.
Vollendung:
Der Abschluss der Transaktion, der häufig bei einem Notar erfolgt, ist die letzte Phase des Prozesses. Der Restbetrag des Kaufpreises sowie alle damit verbundenen Gebühren und Steuern müssen nun vom Käufer gezahlt werden. Die Immobilie wird auf den Namen des Käufers übertragen, nachdem der Notar bestätigt hat, dass alle erforderlichen Papiere und Zahlungen geleistet wurden. Nach dem Verkauf ist der Käufer der offizielle Eigentümer der Immobilie.
Es ist wichtig zu wissen, dass sich diese Fristen und Termine je nach den Einzelheiten des Kaufvertrags und der Art der gekauften Immobilie ändern können. Die Fristen können sich von den oben genannten unterscheiden, wenn die Immobilie beispielsweise als Teil eines Neubaugebiets verkauft wird. Um sicherzugehen, dass sie ihre Rechte und Pflichten während des gesamten Kaufprozesses kennen, sollten Käufer auch alle Verträge sorgfältig prüfen und sich gegebenenfalls rechtlich beraten lassen.